Ohne Weitblick ist die Menschheit verloren – Auf Luthers Spuren am Bundeslager in Wittenberg
Riesige Baumstämme in den Boden gerammt und daran Flaggen von Ländern auf der ganzen Welt. Davor ein Tor dreimal so groß wie ich, nur aus Holz und Seilen. Wir laufen dazwischen durch, unser Ziel endlich erreicht. Unser Weg wird rechts und links von schwarzen Zelten gesäumt: Infozentrum, Sanitätszelt oder Cafés. An einem davon machen wir halt um uns anzumelden. Jetzt ist es offiziell, wir sind auf dem Bundeslager 2017 und das für die nächsten 10 Tage!
Auf einem uns zugewiesenen Platz bauen wir unsere Jurte auf. Am Abend, nach dem Essen, geht es zur großen Hauptbühne. Nach der Begrüßung wird uns erzählt warum wir hier sind: Jedes Teillager ist ein Sektor in dem man leben kann, da das Leben ohne Schutzsektoren auf der Erde nicht mehr möglich ist. Wir sind in LoveZone. Das sind die Hippies, die ihr Leben genießen und den ganzen Tag nichts tun. Wir können mit speziellen Geräten mit anderen Sektoren in Verbindung treten und haben so erfahren, dass unser Freund Frey von einem verrückten Wissenschaftler, der die Menschheit auslöschen will, entführt wurde.
Natürlich steht fest, dass wir ihn und die Erde retten werden! Dafür sammeln alle in den folgenden Tagen in Workshops „Fump“ für unseren Plan. Zwischendurch geht es mal für einen Tag nach Wittenberg in die Lutherstadt, schließlich ist das Lager deshalb ein Jahr vorverlegt worden. Dort erfahren wir in Gruppen bei einem Stationslauf so einiges Interessantes. An einem anderen Tag geht es dann mit dem ganzen Stamm zum Fluss, so richtig schön baden.
Nachdem sich das Lager so allmählich dem Ende zuneigt, erfahren wir, dass wir die ganze Zeit Raketentreibstoff gesammelt haben. Jetzt wird es nochmal spannend! Beim Großspiel versuchen wir die Teile, um Raketen bauen zu können, zu sammeln. Damit können wir hoffentlich den Asteroiden, der vom Wissenschaftler gesteuert auf die Erde zu rast, abschießen. Leider haben wir nicht genügend Raketen bauen können und die Erde wird wahrscheinlich bald nicht mehr existieren… Unsere letzte Hoffnung ist nun den Wissenschaftler zu überzeugen, das die Menschheit doch nicht so schlecht ist. Mit einer Menge Mut und Überzeugungskraft gelingt es uns den Wissenschaftler zu überreden. Somit haben wir nicht nur die gesamte Menschheit, sondern auch unseren Frey gerettet. Nachdem die Welt mal wieder gerettet wurde, könnte das Lager abgebaut werden und alle nach zehn glücklichen Tagen nach Hause fahren.
Text: Christin Kuntze